Schrebergarten: Was Sie vor dem Kauf einer Kleingarten-Laube wissen sollten

Im Volksmund wird das kleine grüne Glück „Schrebergarten“ genannt, was auf den Leipziger Arzt Daniel Gottlob Moritz Schreber zurückgeht, der sich für Grünflächen als Spielplätze für Kinder eingesetzt hatte. Aus dieser Idee heraus entstanden in Deutschland ab 1865 Anlagen mit Schrebergärten, wo Kinder spielen und Eltern Obst und Gemüse für den Eigenbedarf anbauen konnten. In kurzer Zeit gründeten sich im ganzen Land Kleingarten-Vereine, die bis heute die Parzellen auf unbefristete Zeit verpachten.

Seit Corona sind Kleingärten so populär wie schon seit Jahrzehnten nicht mehr. Sie wollen einen Schrebergarten mieten oder kaufen? Lesen Sie hier, was dabei wichtig ist.

Für Pacht und Vereinsbeitrag sind je nach Region etwa 100 bis 300 Euro jährlich zu veranschlagen. Deutlich teurer kommt indes die übliche an den Verein zu zahlende Übernahmegebühr, die sich nach dem Zustand des Gartens und der Laube richtet und als eine Art Abstandszahlung zum größten Teil an den Vorpächter geht. Mitunter sind dafür 2.000 bis 10.000 Euro aufzubringen. Wer die Gartenlaube neu aufstellen will, sollte etwa 1.500 bis 3.000 Euro für ein Baumarkt-Modell einkalkulieren.

Wie groß darf die Kleingarten-Laube sein? Das regelt das Bundeskleingartengesetz

In einen Zweitwohnsitz darf die Parzelle nicht verwandelt werden, wie der Gesetzgeber ebenfalls geregelt hat. Der Kleingarten soll demnach nicht größer als 400 Quadratmeter sein. Eine Laube wiederum ist nur „in einfacher Ausführung mit höchstens 24 Quadratmetern Grundfläche einschließlich überdachtem Freisitz zulässig“ und darf nicht zum dauernden Wohnen geeignet sein. Das steht so im Bundeskleingartengesetz (bkeingg):

Im Kleingarten ist eine Laube in einfacher Ausführung mit höchstens 24 Quadratmetern Grundfläche einschließlich überdachtem Freisitz zulässig; die §§ 29 bis 36 des Baugesetzbuchs bleiben unberührt. Sie darf nach ihrer Beschaffenheit, insbesondere nach ihrer Ausstattung und Einrichtung, nicht zum dauernden Wohnen geeignet sein.

Mittlerweile findet man im typischen Schrebergarten statt Kartoffeln und Erdbeeren immer öfter Zierpflanzen und Rasenflächen, allerdings achten die Vereinsvorstände auf einen Mindestanbau von Obst und Gemüse. Eine reine Rasenfläche ist nicht zulässig, denn der Gesetzgeber hat im Bundeskleingartengesetz (BKleingG) ebenfalls definiert, was ein Kleingarten ist:

Ein Garten, der dem Nutzer zur nichterwerbsmäßigen gärtnerischen Nutzung, insbesondere zur Gewinnung von Gartenbauerzeugnissen für den Eigenbedarf, und zur Erholung dient“. Zumindest ein bisschen muss also geackert werden. Weitere Vorschriften sind per Vereinssatzung und Gartenordnung möglich.

So finden Sie einen Schrebergarten: Adressen für die Suche nach einer Kleingarten-Anlage

Der Weg zum Pachtvertrag führt stets über den Vorstand eines Kleingartenvereins, wo sich ein Interessent bewerben kann. Manche Vereine haben lange Wartezeiten. Adressen von Vereinen vor Ort sind über Bezirks- oder Landesverbände zu bekommen.

  1. Der „Bundesverband Deutscher Gartenfreunde“ ist im Internet unter http://www.kleingarten-bund.de zu finden und bietet eine Liste von Landesverbänden.
  2. Unter http://www.kleingartenvereine.de lässt sich per Postleitzahl nach einem nahe gelegenen Verein suchen.

Vertrag kündigen – Schauen Sie in die Vereinssatzung

Die  Kündigung des Garten-Pachtvertrages ist übrigens nur zum 30. November eines Jahres möglich. Je nach Kündigungsgrund gilt eine Kündigungsfrist von vier bzw. zehn Monaten. Die genauen Rechte und Pflichten, die für das Zusammenleben in der jeweiligen Anlage gelten, legt der Verein in der Vereinssatzung fest. Da ist noch mehr geregelt, etwa Öffnungs- und Ruhezeiten, die erlaubte Heckenhöhe, die zulässige Bepflanzung oder unter Umständen ein Hundeverbot geregelt werden.

Übrigens: Es ist nicht erlaubt, in Kleingartenanlagen oder Schrebergärten zu wohnen. Das schließt das Bundeskleingartengesetz aus. Ohne Wohnmöglichkeit ist aber auch kein Rundfunkbeitrag (früher GEZ) zu entrichten.

 

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3 Gedanken zu „Schrebergarten: Was Sie vor dem Kauf einer Kleingarten-Laube wissen sollten

  1. Pingback: Rundfunkbeitragsstaatsvertrag (RBStV), Stand 2023 | Finblog.de

  2. Kranjec Antworten

    Habe Garten heuscken:Massen 2.30m×2.30 Höhe 2.50 gekauft.Mir würde gesagt das Geräte heuscken ist zu groß und ich muss ihn wieder entfernen sonst reißt das Verein ab auf unsere kosten .Birte um Antwort.

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