„Amazon Prime“ nennt sich die 49 Euro teure Versand-Flatrate von Online-Händler Amazon, der für das Angebot unter anderem mit schnellem, „kostenfreiem Premiumversand“ wirbt. Lohnt sich das? Die Verbraucherzentrale NRW hat sich insgesamt bei 15 Versandhäusern und Onlineshops umgeschaut und äußert Zweifel, ob solche Versand-Flatrates sinnvoll sind.
Das Manko bei Amazon Prime demnach: Bei weitem nicht alle Artikel sind per First-Class-Lieferung erhältlich. Zudem kassiere Amazon für Artikel ohne Jugendfreigabe auch von Prime-Mitgliedern zusätzlich fünf Euro ab. Auch gibt es weiterhin Zuschläge für Eilbestellungen wie Morning- oder Evening Express, schreibt die Verbraucherzentrale NRW.
Mit Amazon Prime gibt auch Kindle und Filme gratis
Wichtig sei außerdem zu wissen: Amazon liefert Bücher, Hörbücher oder Kalender stets portofrei. Deshalb reicht schon ein Taschenbuch für 50 Cent im Warenkorb, um den üblichen drei Euro Portokosten zu entgehen. Damit nicht genug. Ab einem Bestellwert von 29 Euro streicht Amazon jegliche Versandkosten von der Rechnung. Dann bräuchte man Amazon Prime also gar nicht.
Aber: In Amazon Prime ist darüber hinaus auch eine Leihbücherei für Kindle-Bücher sowie ein Streaming-Dienst enthalten. Tausende Filme, Serien und eBooks lassen sich so per Internet konsumieren, wie die Verbraucherzentrale NRW schreibt. Das müsse bei der Abwägung, ob es sich lohnt, berücksichtigt werden.
Wie sieht es bei anderen Online-Händlern aus? Die Konditionen sind oftmals so verschieden wie das Sortiment. Gleich zehn Anbieter in der Stichprobe setzten den Obolus für den Frei-Versand zwischen rund 15 oder zehn Euro fest. Ärgerlich jedoch: Bei vieren brauchte es – trotz Flat – weiterhin einen Mindestbestellwert von 20 Euro.