Kredit-Bearbeitungsgebühren: Skoda-Bank findet Gerichte falsch

Die Skoda-Bank gehört zu den Banken, die Kredit-Bearbeitungsgebühren nicht zurückzahlen wollen. Die Skoda-Bank findet nämlich, dass mehrere Oberlandesgerichte sich schlichtweg geirrt haben. Deren Entscheidungen seien “unrichtig”, so  die Skoda-Bank.  Das geht aus einem Abwimmel-Schreiben hervor, dass mir ein Finblog-Leser zur Verfügung gestellt hat.  Aber  wenn der Bundesgerichtshof zu dem Thema entscheide, will der Auto-Finanzierer noch mal prüfen. Dass die Ansprüche dann verjährt sein könnten, erwähnt die Skoda-Bank nicht.

Transparenz bei Kredit-Bearbeitungsgebühren unerheblich

Die Rückzahlung der Kredit-Bearbeitungsgebühren wird mit den gleichen Argumenten abgelehnt, wie es die meisten Banken tun. Es sei doch alles schön transparent gewesen. Der Kunde habe genau gewusst, was er unterschreibt.

Siehe hier das  Schreiben der Skoda-Bank:

[nggallery id=14]

 

Transparent , das mag stimmen, aber das geht – wieder mal – an dem Grundgedanken der OLG-Urteile vorbei. Wie ich schon bei zu anderen Banken erwähnte (s. Artikel dieser Ratgeber-Serie) ist es entscheidend, ob die Kredit-Bearbeitungsgebühren wie eine Allgemeine Geschäftsbedigungen (AGB) in alle Verträge reingedrückt wurden oder ob der Kunde darüber verhandeln konnte. Konnte er es nicht, waren  es AGB, die unwirksam sind.

Verjährung bei Kredit-Bearbeitungsgebühren

Unwirksam sind nach ständiger Rechtsprechnung des Bundesgerichtshofes solche AGBs, wonach der Kunde für Leistungen zahlen soll, die im überwiegenden Interesse der Bank liegen. Die Skoda-Bank geht darauf kurz ein und versteigt sich in der Behauptung, die Bonitätsprüfung und Auszahlung des Kredites seien doch auch ein Interesse des Kunden. Die Bonitätsprüfung dient aber m.E. allein den Interessen der Bank (der Kunde würde sich auch ohne Bonitätsprüfung über den Kredit freuen) und dass der Kredit ausgezahlt werden muss, ist schlichtweg eine Pflicht der Bank, die einen Kreditvertrag schließt.

Am Ende stellt dann die Skoda-Bank in Aussicht, nach einer BGH-Entscheidung würde man netterweise noch mal das Thema überdenken.  Dass der Anspruch dann wegen Verjährung ( 3 Jahre) abgelehnt werden könnte, erwähnt die Skoda-Bank nicht.  Wer solche Schreiben erhält, sollte m.E. nachhaken und fragen, ob die Bank zu Kredit-Bearbeitungsgebühren auf die Einrede der Verjährung verzichtet. Das sollte sich der Kunde dann schriftlich geben lassen.

NEU: Bewerten Sie den Beitrag

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung: 0 / 5. Anzahl Bewertungen: 0

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

7 Gedanken zu „Kredit-Bearbeitungsgebühren: Skoda-Bank findet Gerichte falsch

  1. Lorenz w. Antworten

    Hallo auch ich habe ein Kredit bei der Skoda Bank abgeschlossen , 47.000.-Euro zu 1,99 % Zins, heraus kam 2900.-Euro an bearbeitung und Zinsen ,ist das richtig,oder besser zum Anwalt.

  2. Lättaklauer Antworten

    Die Skoda-Bank hat in meinem Fall (Darlehen für Autokauf) die Gebühren vollständig zuzüglich Zinsen zurück gezahlt. Auch die mir entstandenen Anwaltskosten wurden auf Anforderung meines Anwaltes beglichen. Ein vorheriges (verringertes) Kulanzangebot wurde nicht (mehr) gemacht.

    Der Weg ist, die Rückzahlung nach bekannten Mustern zu verlangen. Nach der bekannten Standard-Anwort inkl. Ablehnung geht man zu einem Fachanwalt für Bank- und Kapitalrecht und lässt diesen die Forderung mit Fristsetzung und unter Androhung der Eröffnung eines Rechtsstreits erneuern. Binnen weniger Tage kam die Antwort, dass die Skoda-Bank aus “Kulanzgründen und ohne Anerkennung einer Rechtspflicht” die Gebühren zuzüglich Zinsen erstatten würde. In einem Folgeschreiben hat mein Anwalt die Kosten, die ich für die Durchsetzung meiner Ansprüche aufwenden musste, ebenfalls geltend gemacht. Auch diese wurden bezahlt.

    Man muss also, kurz gesagt, konsequent Ernst machen. Die Sache war in etwa 2 Wochen erledigt. Mir sind keinerlei Kosten entstanden.

  3. Felix Antworten

    Heute hat mir die Skoda Bank ein Vergleichsangebot zukommen lassen. Sie hat 2010 Kreditbearbeitungsgebühren iHv 240 EUR einbehalten. Ohne Schuld anzuerkennen, mich aber als zufriedenen Kunden da stehen zu lassen bietet Sie an, mir 200 EUR auszuzahlen. Dieses Angebot kam erst nach Antwort auf eine Ablehnung seitens der Skoda Bank, im welchem ich angekündigt habe meinen Anspruch im Falle einer Nichtauszahlung gerichtlich durchzusetzen.

    • M0ona Antworten

      Hallo,
      meinen Brief wegen Rückzahlung der Bearbeitungsgebühren hat die Bank auch abgelehnt. Nun möchte ich einen Widerspruch schreiben – tue mich aber schwer. Gibt es ein Musterschreiben für so einen Widerspruch?

  4. Lättaklauer Antworten

    Wie ist denn die Situation, wenn man den Anspruch auf Rückzahlung der Kreditbearbeitungsgebühren gegenüber der Bank geltend gemacht hat, ggf. auch anwaltlich, den Kredit anschließend aber dennoch vorzeitig ablösen will/muss?

    Ist dann aufgrund der Tilgung des Kredites auch der Anspruch auf Rückzahlung der Gebühr erloschen? Oder reicht die vorherige Geltendmachung des Anspruchs?

  5. PB Antworten

    Verjähren die Ansprüche denn eigentlich nach genau 3 Jahren, oder verjährt ein solcher Anspruch aus 2009 erst am 1.1.2013? Weiß das jemand?

    • Gast Antworten

      BGB § 199: "Die regelmäßige
      Verjährungsfrist beginnt, soweit nicht ein anderer Verjährungsbeginn
      bestimmt ist, mit dem Schluss des Jahres, in dem

      1.der Anspruch entstanden ist und2.der
      Gläubiger von den den Anspruch begründenden Umständen und der Person
      des Schuldners Kenntnis erlangt oder ohne grobe Fahrlässigkeit erlangen
      müsste."Also zum Ende des Jahres.

Schreibe einen Kommentar zu M0ona Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert