Mancher Hausbesitzer überlegt, wie er sich bei der Heizung langfristig mit alternativen Energien vom Auf und Ab beim Ölpreis oder Gastpreis unabhängig machen kann. Eine unerschöpfliche Energieressource liegt direkt vor der Haustür: die Erdwärme, die man kostenlos nutzen kann. Aber die Erwärmepumpe hat Vorteile und Nachteile.
Das Prinzip: Je nach Größe und Wärmebedarf eines Hauses bohren Heizungsbauer auf dem Grundstück meist zwei oder mehr Löcher (40 bis 60 Meter tief) für die Erdwärmesonden. Notwendig ist laut Wasserhaushaltgesetz (WHG) eine wasserrechtliche Erlaubnis der Unteren Wasserbehörde des Landkreises. Über die mit Frostschutzmittel gefüllten Rohre wird die Wärme des Erdreiches (etwa 8 bis 11 Grad) nach oben transportiert, elektronisch erhöht und dann zum Beispiel in eine Fußbodenheizung eingespeist.
Erdwärmheiung: Mit diesen Kosten sollten Sie rechnen
Die Anfanginvestitionen für Erdwärme sind hoch. Ein Hausbesitzer muss mit etwa 20.000 Euro rechnen – etwa das Doppelte einer typischen Ölheizungsanlage. Die laufenden Kosten sind in der Folgezeit dafür deutlich geringer. Für die Wärme aus den Tiefen der Erde gibt es gar keine Rechnung, wohl aber sind die zusätzlich Stromkosten für die Wärmepumpe zu kalkulieren. Pro Jahr kann ein Einfamilien-Haushalt etwa 1.000 Euro gegenüber einer Öl- oder Gasversorgung sparen.
Für die Wärmepumpen gibt es außerdem teilweise erhebliche Zuschüsse des Staates. Die Förderung wird über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle im hessischen Eschbon abgewickelt. Die Behörde hat diverse Vorschriften und Formulare dazu ins Internet gestellt (www.bafa.de).
Ab wann sich die Erdwärmeanlage lohnt
Eine Erdwärmeanlage ist pflegeleicht. Die Erwärmesonden halten, so sagen es Anbieter, ohne größere Wartung über 100 Jahre. Ein Schornstein ist genauso überflüssig wie ein Schornsteinfeger. Die Wärmepumpe indes muss etwa alle 20 Jahre erneuert werden. Bis dahin können sich die höheren Anfangsinvestitionen längst amortisiert haben – das muss aber nicht so sein.
Die Unbekannten in der Rechnung sind die künftigen Energiepreise. Sollte sich z.B. Strom für die Wärmepumpe deutlich mehr verteuern als etwa Öl, wäre das zum Nachteil des Erdwärme-Kunden – und umgekehrt. In jedem Fall lohnt sich ein Gespräch mit dem Energieversorger, ob es einen vergünstigten Tarif für Wärmepumpenstrom gibt. Dadurch würden sich die laufenden Kosten weiter senken lassen. Bei der Planung kann zudem unabhängiger Rat eines Energieberaters helfen, die Anfangsinvestitionen zu verringern. Die Heizungsanlage sollte nur so groß sein, wie es das Haus wirklich benötigt.
Heizung : Alle Ratgeber im Überblick
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