www.bundesschatz.at

Bei den deutschen Banken ist die Aufregung groß, weil der Bund über die “Finanzagentur” weitere Geldanlage-Angebote für Privatkunden plant. Neu ist das eigentlich nicht, weil genau das Ende Mai bei Vorstellung der “Tagesanleihe” angekündigt wurde:

Die Interessen deutscher Privatanleger sollen künftig noch stärker in den Fokus der Aktivitäten der Finanzagentur gestellt werden. Insgesamt wird ein für Privatkunden attraktives, wie für den Bund gleichermaßen wirtschaftliches Angebot an Anlageprodukten angestrebt. Servicebereitschaft und direkte Zugangswege sind dabei selbstverständlich: Sämtliche Bundeswertpapiere können kostenfrei bei der Deutschen Finanzagentur in einem Einzelschuldbuchkonto ähnlich einem Bankdepot verwahrt werden.

Die deutschen Banker sind aber noch gut daran – in Österreich hat der Staat bereits ein viel attraktiveres Direktbank-Angebot aufgebaut, und zwar unter www.bundesschatz.at. Mit einer Mindestanlage von 100 Euro sind Laufzeiten von 1 Monat bis 10 Jahre möglich. Die 12-Monats-Anlage bringt aktuell 4,7 Prozent – die meisten Festgeldangebote selbst von Direktbanken in Deutschland bringen weniger. Der eigentliche Clou ist für mich aber die vorzeitige Verfügbarkeit: Gegen einen geringen Zinsabschlag kommt man, wenn es sei muss, auch vorher ans Geld.

Selbst wenn die Banken-Lobbyisten in Deutschland der Finanzagentur das eine oder andere noch ausreden können, wird der Trend zur Direktanlage beim Staat kaum aufzuhalten sein. Bundesbürger können ihr Geld auch nach Österrreich bringen (ganz legal übrigens, wenn man hinterher die Erträge versteuert).

M.E. werden solche Angebote europaweit zunehmen: Das Internet bietet Finanzministern mittlerweile die Möglichkeit, sehr viel einfacher als früher private Spargelder einzusammeln und verwalten. Wenn das billiger ist als die Kreditaufnahme über Banken und Versicherungen, kann man dem Staat nicht vorwerfen, dass er sich bemüht, Steuergelder zu sparen.

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7 Gedanken zu „www.bundesschatz.at

  1. Pr Antworten

    Limit in 2007 110 Mrd. in Anspruch genommen waren 56 Mrd.
    zu den Zeitwerten bzw. Risikokennzahlen steht nat

  2. Pr Antworten

    Es sollte aber schon gelten: same business, same risk, same rules. Btw. hat eigentlich noch niemand die Risiken aus Derivaten thematisiert, die die Finanzagentur so durchhandelt? Ist das Volumen eigentlich irgendwo publiziert? Andere

  3. MagicMike Antworten

    Die EU-Quellensteuer wird automatisch bei Gutschrift der Zinsen abgezogen. Die Wahrung der Anonymit

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