Die Immobilienverrentung ist eine Möglichkeit, um im Alter mehr Geld zu haben. Eine Variante der Immobilienverrentung ist der Teilverkauf. Was genau dahinter steckt und welche Vor- und Nachteile damit verbunden sind, erfahren Sie in diesem Artikel. Vorab das Wichtigste im Video:
Was ist ein Haus Teilverkauf?
Immobilienbesitzer haben die Möglichkeit, über Anbieter wie Deutsche Teilkauf, Hausanker, Heimkapital oder Engel & Völkers
einen Teil ihrer Immobilie zu verkaufen. Dadurch erhalten sie eine hohe Summe Geld, mit der sie sich lang gehegte Wünsche erfüllen können. Dies kann von Reisen bis hin zu Renovierungsarbeiten oder einem höheren Lebensstandard reichen.
Gleichzeitig bleibt die Immobilie im Besitz der Eigentümer und kann später zurückgekauft werden. Beim Teilverkauf wird ein Teil der Immobilie verkauft (meist 50 %), während der Verkäufer weiterhin in der Immobilie wohnen bleibt. Der Käufer erwirbt dabei einen Anteil an der Immobilie und wird somit Miteigentümer.
Wie funktioniert das?
Bevor ein Teilverkauf durchgeführt werden kann, muss der Wert der Immobilie ermittelt werden. Hierbei wird ein Gutachten erstellt, das den aktuellen Marktwert der Immobilie feststellt. Anschließend wird der Anteil berechnet, der verkauft werden soll. Der Verkäufer und der Käufer einigen sich auf einen Kaufpreis für den verkauften Anteil. Der Verkäufer erhält den Kaufpreis und bleibt weiterhin in der Immobilie wohnen. Der Käufer wird Miteigentümer und erhält einen Anteil an der monatlichen Miete oder den Einnahmen aus einem späteren Verkauf der Immobilie.
Vorteile beim Teilverkauf
Ein Vorteil des Teilverkaufs ist, dass der Verkäufer weiterhin in der Immobilie wohnen bleiben kann. Er erhält ein lebenslanges Wohnrecht. Das ist besonders für ältere Menschen wichtig, die oft eine emotionale Bindung zu ihrem Zuhause haben. Zudem kann der Verkäufer durch den Verkauf eines Teils der Immobilie eine hohe Summe an Geld erhalten, ohne die Immobilie komplett verkaufen zu müssen. Das kann gerade im Alter eine große finanzielle Sicherheit bieten. Außerdem:
- Der Verkäufer oder seine Erben können theoretisch die Immobilie auch zurückkaufen.
- Zieht der Verkäufer in ein Altenheim um, kann die Immobilie vermieten und Mieteinnahmen komplett behalten.
Nachteile beim Teilverkauf
Ein Nachteil des Teilverkaufs ist, dass der Verkäufer einen Teil der Immobilie aufgeben muss. Das kann emotional belastend sein, besonders wenn die Immobilie schon lange im Familienbesitz ist. Zudem kann es sein, dass der Verkäufer durch den Verkauf eines Teils der Immobilie später weniger Geld erhält, wenn die Immobilie komplett verkauft wird.
Zudem muss der Verkäufer eine Reihe von laufenden Kosten tragen:
- Instandhaltungskosten
- Grundsteuer
- Eine Nutzungsgebühr für den verkauften Teil der Immobilie.
Gewöhnlich ist die Gebühr für einen bestimmten Zeitraum, etwa zehn Jahre, festgeschrieben. Danach kann es eine Erhöhung geben. Maßgeblich ist oft der Euribor als Zinssatz. Wer das monatliche Nutzungsentgelt nicht mehr zahlen könne, dem droht der Hausverkauf und der Auszug, so die Bafin.
Die Verbraucherzentrale Hamburg rät daher Besitzern einer Immobilie, mit Teilkäufern möglichst langfristige Vereinbarungen zum Nutzungsentgelt zu treffen. Gerade bei kurzfristigen und an den Verbraucherpreisindex gekoppelten Vereinbarungen bestehe die Gefahr, dass sich das Nutzungsentgelt binnen weniger Jahre vervielfache.
Der Verbraucherzentrale Hamburg liegen mehrere Fälle aus dem Hamburger Raum vor, deren Nutzungsentgelt sich innerhalb eines Jahres erheblich erhöht hat. In einem Fall zahlt der Verbraucher für die Nutzung seiner Immobilie jetzt 500 Euro statt 340 Euro im Monat. Die Anpassung des Nutzungsentgelts der teilverkauften Immobilie orientiert sich in diesem Fall am Verbraucherpreisindex. “Diese Erhöhung ist für den Verbraucher dramatisch. Sie ist vergleichbar mit der Miete für eine Mietwohnung, die plötzlich um fast 50 Prozent steigt..
Wer kann das machen?
Grundsätzlich kann jeder Eigentümer einer Immobilie einen Teilverkauf durchführen. Möglich ist das für ein Haus wie für eine Wohnung. Allerdings gibt es einige Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen. So muss der Verkäufer meist mindestens 60 Jahre alt sein. Zudem muss die Immobilie lastenfrei sein, das heißt, es dürfen keine Schulden oder Hypotheken auf der Immobilie lasten.
Welche Alternativen gibt es zum Haus Teilverkauf?
Eine Alternative zum Teilverkauf ist die Umkehrhypothek. Dabei wird ein Kredit aufgenommen, der durch die Immobilie abgesichert wird. Der Kredit wird erst nach dem Tod des Kreditnehmers oder dem Verkauf der Immobilie zurückgezahlt. Eine weitere Möglichkeit ist die Vermietung der Immobilie. Dabei wird die Immobilie vermietet und die monatlichen Mieteinnahmen dienen als Einkommensquelle im Alter.
Haben Sie Erfahrungberichte zum Haus Teilverkauf?
Schreiben Sie es mir den Kommentaren.