Notarkosten: 4 Tipps, wie Sie beim Hauskauf sparen

Beim Kauf einer Immobilie, also einer Wohnung oder eines Hauses, lassen sich erheblich Kosten sparen. Vor allem beim Notar. Das sei eine Möglichkeit, die die meisten Immobilienkäufer gar nicht auf der Rechnung haben, schreibt Udo Schindler, Vorstand der KSW Vermögensverwaltung AG in Nürnberg. Hier seine Tipps, wie sich Notarkosten beim Hauskauf oder Wohnungskauf senken lassen.

Für Immobilien werden in wachsenden Großstädten wie München, Stuttgart, Hamburg, Köln, Frankfurt oder Düsseldorf im Moment hohe Preise verlangt und bezahlt. Ein Verhandeln über den Kaufpreis oder über Maklerprovisionen ist in der derzeitigen Marktsituation schwierig. In besonders begehrten Städten sogar nahezu unmöglich. Dennoch lässt sich sparen.

Tipp1: Eine Sparmöglichkeit ergibt sich indes schon bei der Vertragserstellung. Die Notargebühren werden nicht erst mit der Unterschrift unter die Urkunde fällig, sondern schon bei der Erstellung Vertragsentwurfs. Warum also nicht die ohnehin bezahlte Dienstleistung auch nutzen? Anstatt den Vertrag für den Kauf der Wohnung oder des Hauses von einem Steuerberater oder einem Anwalt entwerfen zu lassen, kann man sich gleich vom Notar beraten lassen. Diese Beratung wird er nicht extra abrechnen.

Ohne Notaranderkonto geht es auch

Tipp 2: Immer wieder schlagen Bauträger oder Verkäufer vor, das Immobiliengeschäft über ein sogenanntes Notaranderkonto abzuwickeln. Dabei wird der Kaufpreis auf ein Konto des Notars eingezahlt, der das Geld treuhänderisch verwaltet und nach der Eintragung ins Grundbuch an den neuen Eigentümer überweist. Für diese Dienstleistung verlangen die Notare eine Hebegebühr, die sich am Kaufpreis orientiert und schnell ein paar Hundert Euro betragen kann. Eine günstigere Alternative ist es, die Zahlungsvoraussetzungen im Kaufvertrag zu regeln. Dann gibt es keinen Grund für einen solch teuren Umweg. Der Notar prüft, ob diese Voraussetzungen eingehalten werden – ohne zusätzliche Kosten.

Tipp 3: Normalerweise wird beim Notar auch die Grundschuld zugunsten der finanzierenden Bank beurkundet. Die Bank sichert sich damit das Pfandrecht, wenn der Käufer seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen kann. Dieses Geschäft ist jedoch grundsätzlich nicht beurkundungspflichtig. Manche Banken geben sich damit zufrieden, dass ihr Grundschuldentwurf nur beglaubigt wird. Im Untersc hied zu einer Beurkundung, die, abhängig von der Höhe der Grundschuld, mehrere Hundert Euro kosten kann, werden für eine Beglaubigung maximal 130 Euro fällig.

Auflassungsvormerkung kostet ebenfalls Notargebühren

Sparpotenzial ergibt sich hier vor allem bei teureren Immobilien, bei denen die Grundschuld unterhalb des Verkehrswertes liegt. In diesem Fall bekommt die Bank bei einem Verkauf des Objektes mit hoher Wahrscheinlichkeit ihr Geld zurück. In den meisten Fällen lässt sich die Beurkundung allerdings nicht vermeiden. Denn mit der Bestellung der Grundschuld unterwirft sich der Besteller in der Regel der Zwangsvollstreckung. Damit sichert sich die Bank das Recht, im Falle des Kreditausfalls sofort gegen den Kunden vorgehen zu können, ohne vorher bei Gericht klagen zu müssen. Diese Unterwerfung ist beurkundungspflichtig.

Tipp 4: Geld kostet auch die sogenannte Auflassungsvormerkung. Diese sichert dem Käufer den schuldrechtlichen Anspruch auf die Übertragung des Eigentums an einer Immobilie, bis als Eigentümer in das Grundbuch eingetragen ist. Bei Immobiliengeschäften zwischen Nahestehenden oder innerhalb der Familie, wenn etwa eine Immobilie auf die Ehefrau oder die Kinder übertragen wird, kann auf diese Auflassungsvormerkung verzichtet werden.

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20 Gedanken zu „Notarkosten: 4 Tipps, wie Sie beim Hauskauf sparen

  1. Natalie Brandner Antworten

    So ein eigenes Haus kaufen bringt generell schon viele Kosten mit sich. Ich versuche dabei auf alles zu achten und vielleicht noch etwas einzusparen. Mir war gar nicht bewusst, dass ich den Vertrag auch bei Notar entwerfen lassen kann und keine zusätzlichen Kosten dabei entstehen. Ich werde mich dafür mal bei meinem Notar erkunden, vielen Dank für den Tipp.

  2. Lucie Moreau Antworten

    Vielen Dank für den Beitrag zum Thema Notarkosten und Hauskauf. Meine Schwester möchte ein Haus kaufen und kann die Vertragsunterzeichnung beim Notar kaum abwarten. Gut zu wissen, dass eine Auflassungsvormerkung mit hohen Notargebühren verbunden ist.

  3. Michael Udo Dolff Antworten

    Guten Tag,

    kann ich bei dem Kauf eines Betriebes ( Restaurantimmobilie) dadurch Geldsparen, dass ich nur den Kauf des Grundstück zum Gegenstand mache und das darauf stehende Gebäude außer acht lasse ?

  4. Sven Bergmann Antworten

    Meine Frau und ich möchten ein Haus kaufen. Danke für den Tipp, dass wir den Kaufvertrag direkt beim Notar anfertigen lassen können. Ich wusste nicht, dass diese Leistung nicht zusätzlich abgerechnet wird. So können wir uns die Kosten für einen Anwalt sparen.

  5. Hanna Adams Antworten

    Vielen Dank für den Beitrag zu Notarkosten. Mein Bruder sucht ein Notariat, welches seinen Hausverkauf abwickelt und den Kaufvertrag absegnet. Gut zu wissen, dass man die Beratung durch den Notar in Anspruch nehmen sollte, da diese in den Kosten für die Vertragserstellung enthalten ist.

  6. Joachim Hussing Antworten

    Vielen Dank für den gemeinsamen Ratschlag zu den Notarkosten. Ich denke darüber nach, nächstes Jahr ein Haus zu kaufen. Ich werde diese Tipps befolgen und einen guten Notar finden, damit ich Geld sparen kann.

  7. Hanna Adams Antworten

    Vielen Dank für die Tipps zum Hauskauf. Meine Schwester möchte die Kaufverträge vom Notar erstellen lassen, da sie zwei Immobilien verkauft. Gut zu wissen, dass man Geld spart, wenn man die Vertragserstellung sofort dem Notar überlässt, statt erst einen Steuerberater oder Anwalt zu beauftragen.

  8. Hans Antworten

    Bei einem Immobilienkauf spielt der Notar eine wichtige Rolle. Ich habe das Glück, meinen Notar gut zu kennen und deshalb keine hohen Gebühren zu zahlen. Aber ich verstehe, dass andere Leute versuchen, Geld zu sparen.

  9. JJ Antworten

    as ist ein sehr interessanter Artikel zum Thema Notarkosten sparen. Ich habe mir schon einige Beiträge dazu durchgelesen.

  10. Hans Brandt Antworten

    Ich habe Glück, dass mein Notar ein guter Freund ist. Es ist wahr, dass ich beim Bau meines Hauses Notargebühren gespart habe. Aber ich denke, wenn ich Einsparungen machen wollte, hätte ich sie beim Notar nicht gemacht. Er ist ein wichtiger Akteur im Vertrag und ich ziehe es vor, hohe Preise zu zahlen, aber einen guten Notar zu haben.

  11. Emma Antworten

    Bei mir war es so, dass ich eine Beratung beim Immobilienkauf in Anspruch genommen habe. Die Notargebüren sind schon ein Kostenpunkt, den ich gern umgehen möchte. Das lässt sich aber nicht so einfach machen.

  12. Ester Diemer Antworten

    Ich habe noch lange keinen Notar gefunden, da ich noch nicht einmal weiß, ob ich wirklich aus meiner schönen Wohnung ausziehen will. Um mir eine Perspektive zu bilden, helfen mir Ihre Ratschläge aber bereits sehr weiter! Jede Möglichkeit, die Kosten zu senken, wie durch die Vertragserstellung, werde ich mir notieren.

  13. Franziska Bergmann Antworten

    Wir dachten, dass wir den Notar lediglich zur Unterzeichnung des Kaufvertrags unserer Immobilie benötigen. Vielen Dank für den 1. Tipp zur Erstellung des Vertragsentwurfs. Wir werden in der kommenden Woche ein Termin zur Erstellung vereinbaren.

  14. Ester Diemer Antworten

    So verrückt wie es klingt, haben wir gerade die Möglichkeit eines von Passaus besterhaltensten Anwesen zu einem absurd günstigen Preis zu kaufen. Da das Haus in der Familie bleiben würde, können wir es so günstig kaufen. Alle anfallenden Kosten darum herum möchten wir aber auch niedrig halten. Es ist daher gut zu wissen, dass wir uns eventuell die Beurkundung der Grundschuld sparen können.

  15. Georg Rangsacker Antworten

    Vielen Dank für diese Spartipps zum Hauskauf! Bisher haben wir unser Budget nur in einhalten können indem wir bei der Einrichtung gespart haben, nun werden wir in Zusammenarbeit mit dem Notar deutlich mehr einsparen können! So werden wir auf jeden Fall Tipp Nr. 1 folgen und unseren Kaufvertrag auch schon vom Notar erstellen lassen.

  16. Ester Diemer Antworten

    Wirklich praktisch, Ihre Tipps zum Sparen beim Hauskauf. Ich wäre alleine nicht auf die Idee gekommen, alle notariell zu beglaubigten Unterlagen bereits von vorneherein bei ein und demselben Notar abzuwickeln um gegen überraschende Extraausgaben gewappnet zu sein. Auch hoffe ich, dass unsere Bank den Grundschuldenentwurf nur beglaubigt haben will, ich denke da haben wir gute Chancen.

  17. Emma Antworten

    Ist es denn immer notwendig, dass sich ein Notar mit dem Vertrag beschäftigt? Ich würde gern ein Haus kaufen. Der Kaufvertrag liegt aber beim Notar.

  18. Kyra Voight Antworten

    Sehr geehrter Herr Kunze, vielen Dank, dass Sie mich mit diesem Artikel auf eine weitere Sparmöglichkeit gebracht haben. Aktuell sind wir noch dabei den aktuellen Wert des Hauses schätzen zu lassen und zu überlegen ob wir es verkaufen möchten oder wie wir sonst damit verfahren möchten. Dazu gehört auch, dass wir alle Kosten durchrechnen die dazu gehören. Eine breitere Nutzung des Servicespektrums der Notaren kommt uns in jedem Fall entgegen.

  19. Bram Antworten

    Dieses Rechtsgebiet finde ich sehr interessant. Wenn man Fragen zum Thema Notar Infos hat, dann sollte man sich aber lieber an einen Anwalt wenden.

  20. Karsten Aßmann-Funk Antworten

    Geld lässt sich beim Immobilien-Kauf auch sparen, wenn man an mitverkauftes Zubehör (z.B. die Einbauküche, oder das hochwertige Garten-Haus) denkt, wirkt sich dann immerhin ein wenig auf die Grunderwerbsteuer aus.

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