Krebsversicherung: Ihr finanzieller Schutzschild bei der Krebsdiagnose

Krebs – ein Wort, das Betroffenen und Angehörigen gleichermaßen Angst einflößt. Neben den gesundheitlichen Sorgen kommen oft finanzielle Belastungen hinzu. Die Kosten für Behandlungen, die von den gesetzlichen Krankenkassen nicht abgedeckt werden, können schnell in die Tausende gehen. Hier bietet eine Krebsversicherung einen zusätzlichen finanziellen Schutz. Doch was genau ist eine Krebsversicherung, und für wen lohnt sich der Abschluss?

Was ist eine Krebsversicherung?

Krebsversicherungen zählen zu den Individualversicherungen, die darauf abzielen, finanzielle Unterstützung im Falle einer Krebsdiagnose zu leisten. Die ausbezahlte Summe kann frei verwendet werden, beispielsweise für ergänzende Therapien oder zum Ausgleich von Einkommensverlusten, die aufgrund der Erkrankung auftreten können. Es ist jedoch zu beachten, dass nicht alle Krebsarten von jeder Police abgedeckt werden und die Leistungserbringung oft an bestimmte Bedingungen geknüpft ist.

Zusätzlich zu den finanziellen Leistungen bieten einige Krebsversicherungen auch Assistance-Leistungen an. Diese umfassen sowohl medizinische als auch psychologische Betreuung, um den Versicherten in der schweren Zeit der Erkrankung zu unterstützen.

Interessanterweise sind die meisten Krebsversicherungen auf Frauen ausgerichtet. Sie decken die sechs häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen ab, darunter Brustkrebs, Gebärmutterkrebs, Eierstockkrebs, Hautkrebs, Lungenkrebs und Darmkrebs. Die Wahl, sich auf Frauen zu konzentrieren, könnte auf die Tatsache zurückzuführen sein, dass einige dieser Krebserkrankungen bei Frauen häufiger diagnostiziert werden.

Funktionsweise und Kosten

Die Beiträge für eine Krebsversicherung werden regelmäßig entrichtet. Die Höhe der Beiträge ist abhängig von verschiedenen Faktoren wie dem Gesundheitszustand, individuellen Versicherungsdetails und dem Raucherstatus. Typischerweise ist mit einer Wartezeit von 6 bis 12 Monaten zu rechnen, bevor Leistungen in Anspruch genommen werden können. Der Zweck dieser Versicherung liegt vor allem darin, den finanziellen Mehraufwand durch die Erkrankung zu kompensieren.

Mit zunehmendem Alter steigen auch die Beiträge für die Versicherung. Dies liegt an dem höheren Risiko, an Krebs zu erkranken, das mit dem fortschreitenden Alter einhergeht. Daher ist es ratsam, eine Krebsversicherung in jüngeren Jahren abzuschließen, um niedrigere Prämien zu sichern.

Anforderungen im  Versicherungsantrag

Gesundheitsfragen

Wie bei den meisten Versicherungspolicen, müssen auch bei der Krebsversicherung vor Vertragsabschluss Gesundheitsfragen beantwortet werden. Diese Fragen dienen dazu, das Risikoprofil des Antragstellers zu bewerten und die Versicherungsprämie entsprechend anzupassen.

Vorherige Krebserkrankungen

Eine wichtige Einschränkung bei der Krebsversicherung ist, dass Personen, bei denen in der Vergangenheit bereits eine Krebserkrankung diagnostiziert wurde, nicht versicherungsfähig sind. Dies liegt daran, dass das Risiko einer erneuten Krebserkrankung bei diesen Personen als zu hoch angesehen wird.

Altersgrenze

Die meisten Anbieter setzen eine Altersgrenze für ihre Krebsversicherung fest, die oft bei 64 Jahren liegt. Dies bedeutet, dass Personen, die dieses Alter überschreiten, nicht mehr versicherungsfähig sind.

Abgrenzung zu anderen Versicherungen

Eine Krebsversicherung ist ein spezialisiertes Produkt, das ausschließlich im Falle einer Krebsdiagnose Leistungen erbringt. Andere Versicherungsprodukte wie Risikolebensversicherungen, Berufsunfähigkeitsversicherungen und Sterbegeldversicherungen decken ein breiteres Spektrum an Risiken ab. Dread-Disease-Versicherungen bieten hingegen eine Einmalzahlung bei verschiedenen schweren Erkrankungen, einschließlich Krebs, und sind somit nicht auf eine spezifische Krankheit beschränkt.

Kritik und Alternativen

Von Verbraucherschützern und Experten wird Kritik an Krebsversicherungen geübt. Sie argumentieren, dass die Festlegung auf eine bestimmte Krankheit riskant sein kann und dass die einmalige Zahlung oftmals nicht ausreicht, um langfristige finanzielle Engpässe zu überbrücken. Als Alternativen werden oft Berufsunfähigkeitsversicherungen oder Dread-Disease-Policen genannt, die einen umfassenderen Schutz bieten.

Vor- und Nachteile von Krebsversicherungen

Vorteile:

  • Finanzielle Unterstützung: Im Falle einer Krebsdiagnose kann die Einmalzahlung dabei helfen, finanzielle Belastungen zu mindern.

  • Flexibilität: Die Versicherungssumme ist in der Regel nicht zweckgebunden und kann nach Bedarf verwendet werden.

  • Ergänzende Leistungen: Einige Versicherungen bieten zusätzliche Assistance-Leistungen, die über die finanzielle Unterstützung hinausgehen.

Nachteile:

  • Begrenzter Schutz: Die Versicherung deckt nur Krebserkrankungen ab und bietet keinen umfassenden Schutz bei anderen schweren Krankheiten.

  • Spätes Erkranken: Einige Krebsarten treten erst im hohen Alter auf –  zu einem Zeitpunkt, zu dem Versicherung nicht mehr besteht,
  • Risiko der Unterversicherung: Die einmalige Zahlung reicht möglicherweise nicht aus, um alle Zusatzkosten abzudecken.

Alternativen zur Krebsversicherung

Als Alternative zur Krebsversicherung kommt beispielsweise die Dread-Disease-Versicherung in Frage, die neben Krebs auch andere schwere Krankheiten abdeckt.

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Ein Gedanke zu „Krebsversicherung: Ihr finanzieller Schutzschild bei der Krebsdiagnose

  1. Grady Antworten

    Wenn ich mir ansehe, wie lange (fast 3 Jahre!) ich warten musste, bis meine Hausratversicherung nach einer Überflutung (noch vor dem Ahrtal!) mehr als nur den “Tropfen auf den heißen Stein” bezahlt hat, obwohl alle Daten bereits nach fünf Wochen beim Gutachter lagen und wir uns mit diesem auch Tage später auf eine zu regulierende Schadenssumme geeinigt hatten, würde ich wetten, dass ich im Falle eines Falles die Auszahlung aus meiner Krebsversicherung nicht mehr erleben werde und meine Nachkommen einen langen Atem bei der Eintreibung der Versicherungssumme haben müssen…

    Versicherungen selbst sind ganz schnell auf den Beinen, wenn was nicht ausreichend erklärt oder gar bezahlt worden ist, soll eine Versicherung dann mal nach Jahren bis Jahrzehnten zum ersten Mal leisten, erhält man spitzenmäßigen Anschauungsunterricht in Sachen “Totstellen”, Hinhalten und Vertrösten.

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