Fondskauf ohne Ausgabeaufschlag: Stiftung Warentest rät zu Internet-Vermittlern

Wer Fonds ohne Ausgabeaufschlag haben will, sollte über Fondsdiscounter im Internet ordern. Zu diesem Test-Ergebnis kommt die Stiftung Warentest in der aktuellen Ausgabe von „Finanztest“: „Preiswerter geht es nicht“ lautet das Fazit der Finanzexperten aus Berlin.

Beim Kauf von Fondsanteilen über eine typische Hausbank werden bis zu fünf Prozent „Ausgabeaufschlag“ berechnet. Diese Abschlussprovision verringert das Sparergebnis vor allem bei langfristigen Geldanlagen spürbar.

Ein Beispiel: Ein Sparer investiert in einen Aktienfonds 10.000 Euro und erzielt pro Jahr eine Rendite von sieben Prozent. Bei einem Ausgabeaufschlag von fünf Prozent beträgt das Endergebnis nach 30 Jahren 72.498 Euro. Ohne Ausgabeaufschlag sind es 76.122 Euro – also fast viertausend Euro mehr.

Fondsanteile ohne Ausgabeaufschlag zu kaufen und damit mehr Rendite zu erzielen, ist einfach: Fondsvermittler ermöglichen die Order übers Internet, sparen sich selber die Beratung – und verzichten dafür oft vollständig auf die Abschlussprovision, die sonst eine Bank oder ein Finanzverkäufer erhält. Deponiert werden die Fondsanteile bei günstigen Direkt- oder Fondsbanken.

Sicherheit beim Fondsvermittler: Laut Finanztest genauso wie beim Bankkauf

Um die Sicherheit müssen sich kostenbewusste Fonds-Sparer nicht sorgen, „da der Vermittler ihr Geld gar nicht in die Hand bekommt“, so die Stiftung Warentest. „Die Fondsanteile sind als Sondervermögen im Depot der Fondsbank ebenso gut geschützt wie in jedem anderen Wertpapierdepot“ (Quelle: Finanztest-Heft 1/2014, Seite 46-49).

Unterschiede bei den Fondsvermittlern im Internet gibt es unter anderem bei der Anzahl der rabattierten Fonds. Das hängt wiederum eng zusammen mit der Anzahl der angebotenen Fonds- und Direktbanken. Die von der Stiftung Warentest als wichtig erachteten Banken (z.B. Comdirect, Ebase, FIL) bietet laut Finanztest nur eine Handvoll von Fondsvermittlern vollständig an.

Sie werden auch Fondssupermarkt genannt

Fonds aus dem “Supermarkt”, lautete das Thema bei N-TV, wo ich am 21.10.13 als Finanzexperte interviewt wurde. Bei diesem Interview ging es vor darum, welche Vorteile und Nachteile so genannte Fonds-Supermärkte (= Fondsdiscounter) haben und was man an Kosten sparen kann.

Andreas Kunze Interview zu Fonds-Supermarkt bei N-TV

Um Fonds ohne Ausgabeaufschlag zu finden, gibt es  noch weitere Strategien, die Sie anwenden können:

  1. Direktkauf bei Fondsgesellschaften: Einige Fondsgesellschaften bieten die Möglichkeit, Fondsanteile direkt zu erwerben, oft ohne Ausgabeaufschläge. Dies kann eine direkte und kostengünstige Option sein.
  2. Spezielle Angebote von Banken und Brokern: Einige Banken und Online-Broker bieten zeitlich begrenzte Aktionen an, bei denen der Ausgabeaufschlag für bestimmte Fonds entfällt. Beispielsweise hat die Commerzbank zeitweise Aktionen, bei denen bestimmte Fonds ohne Ausgabeaufschlag angeboten werden.
  3. Investition in ETFs: Exchange Traded Funds (ETFs) haben in der Regel keinen Ausgabeaufschlag, da sie wie Aktien an der Börse gehandelt werden. Dies kann eine kosteneffiziente Alternative zu traditionellen Investmentfonds sein.
  4. No-Load-Fonds wählen: Einige Fonds, die als No-Load-Fonds bezeichnet werden, verzichten generell auf Ausgabeaufschläge. Diese Fonds sind speziell darauf ausgerichtet, Anlegern Gebühren zu ersparen.

Sehen Sie hier die Interview-Aufzeichnung in N-TV-Mediathek.

 

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