Manfred Gburek, Frankfurter Finanzjournalist und Finanzexperte (das ist nicht unbedingt das Gleiche) kennt sich unter anderem gut mit dem Thema Gold aus. Vielleicht hat er deshalb ein goldenes Näschen gehabt, als er sein aktuelles Buch plante: “Die 382 dümmsten Sprüche der Banker – und noch mehr Gründe, warum sie ihnen nicht vertrauen sollten.” Es erschien pünktlich im Oktober auf dem mutmaßlichen Höhepunkt der Finanzkrise.
Das im Kopp-Verlag produzierte Buch ist eine Generalabrechnung mit den Geldhäusern: “Sie konstruieren komplizierte Finanzprodukte und geben ihnen unverständliche, mit englischer Pseudo-Fachsprache gespickte Namen, um bei den Kunden Beratungsbedarf zu wecken. Anschließend schwatzen sie den Kunden etwas völlig Überflüssiges auf, was an deren Bedarf vorbei geht, aber für die Anbieter garantiert hohe Gewinne abwirft.”
Roter Faden sind Werbeslogans, Produkttitel sowie Zitate von Bankern oder etwa dem Chef der Finanzaufsicht. Gburek nimmt sie ebenso sachkundig wie bissig auseinander und lässt ihre Urheber überwiegend ziemlich dumm aussehen. Teilweise bedarf es dafür auch keiner weiteren Kommentierung – etwa wenn der Financial Advisor oder der Head of irgendwas versucht, den “Baby Barrier Reverse Convertible” zu erklären.
Dass die Medien unter anderem mit Award-Konfetti und Rateritis kräftig bei der Kundenverwirrung mitmischen, lässt Gburek nicht unerwähnt und staunt über die “skurillen Ergebnisse” wie etwa mehrere “beste” Banken oder den “besten” Fonds für “japanische Nebenwerte unter Beimischung von Blue Chips aus dem südlichen Pazifik”. Für Leser sei es schwer, Orientierung zu finden: “Euro sagt hü, Focus Money hott, das Handelsblatt hühott und Finanztest hotthü.”
@Marc: Das Buch ist derart unterhaltsam, dass Du es sicher auch in drei Tagen schaffst.
Schaffe ich es, das Buch von Freitag bis Montag zu lesen und dann dem lokalen Sparkassenchef gemeine Fragen zur Finanzkrise stellen zu k