Was vor ein paar Jahren noch unvorstellbare war, ist heute zur Realität geworden: Sparbücher, Tages- wie auch Festgeld oder Immobilien werden immer unbeliebter – die jüngeren Generationen investieren lieber in Kryptowährungen. Doch wie gefährlich ist ein derartiges Investment tatsächlich?

40 Prozent der Millenials würden das Ersparte in digitale Währungen stecken

Folgt man der neuesten Studie aus dem Hause eToro, so würden im Falle einer Rezession rund 40 Prozent der Millenials in Kryptoanlagen investieren. Orientiert man sich an der am 10. September bei „Cointelegraph“ eingegangenen Pressemitteilung, so wird schnell klar, dass sich vor allem jüngere Generationen mit alternativen Anlagen befassen.

Die Studie wurde von 18. Juli bis 31. Juli 2019 durchgeführt; teilgenommen haben unter 1.000 US Investoren, die zwischen 20 und 65 Jahre alt waren. Das heißt, die Studie hat somit die Generation Z, die sogenannten Millenials sowie auch die Generation X berücksichtigt.

Zwischen landwirtschaftlichen Erzeugnissen und Kryptowährungen

Ein Blick in die Studie zeigt relativ schnell, dass es die Angst vor einem nicht enden wollenden Handelskrieg zwischen den Amerikanern und China ist und natürlich auch die Konflikte mit Mexiko sind, warum sich immer mehr Anleger mit neuen „sicheren Häfen“ befassen. Jedoch sind die „sicheren Häfen“ durchaus auch eine Frage des Alters. Die Generation X, also all jene Investoren, die zwischen den Jahren 1965 und 1979 geboren wurden, investieren lieber in landwirtschaftliche Erzeugnisse, in standardisierte Investitionsgüter sowie auch in Rohstoffe.

Anders hingegen, wenn man sich die Ergebnisse der Millennials ansieht. Rund 40 Prozent tendieren in Richtung Kryptowährungen – das heißt, käme es zu einer Wirtschaftskrise, würden sie ihr Geld in den Bitcoin oder in eine andere digitale Währung stecken. Die Generation Z, also all jene, die erst nach dem Jahr 1995 geboren wurden, sind hingegen von Real Estate begeistert.

Zwischen Allzeithoch und Rekord-Absturz

Ob Kryptowährungen tatsächlich als sicherer Hafen verstanden werden können? Befasst man sich mit der jüngeren Vergangenheit, so wird relativ schnell klar, dass es immer wieder bergauf gehen kann, jedoch aber auch Einbrüche möglich sind – man darf also keinesfalls glauben, dass es sich um eine sichere Veranlagungsform handelt. Blickt man auf das Jahr 2017 zurück, so erinnert der Kursverlauf an eine besonders wilde Achterbahnfahrt: Von Januar bis Dezember ging es steil nach oben – lag der Bitcoin noch zu Beginn des Jahres bei 1.000 US Dollar, stellte die Kryptowährung 12 Monate später einen bis jetzt ungebrochenen gebrochenen Rekord auf. Der Bitcoin kratzte nämlich an der 20.000 US Dollar-Marke.

Danach folgte der Absturz. Nach ein paar Tagen rutschte die Kryptowährung auf unter 10.000 US Dollar ab – gegen Ende 2018 bewegte man sich im Bereich der 3.000 US Dollar. Anfang 2019 folgte dann das (doch sehr überraschende) Comeback: Befand sich der Bitcoin noch zu Beginn des Jahres bei 3.200 US Dollar, so lag man Ende Juni bei 13.800 US Dollar. Auch wenn es danach eine kleine Korrektur gab, so befindet sich der Bitcoin nun konstant zwischen 9.800 US Dollar und 11.000 US Dollar.

Folgt man den neuesten Prognosen, so mag es durchaus nachvollziehbar sein, warum sich nun immer mehr Privatanleger für bestimmte Plattformen interessieren, um in weiterer Folge in den Bitcoin investieren zu können. Die 20.000 US Dollar-Marke soll nämlich, so die Experten, noch in diesem Jahr übersprungen werden – 2020 könnte der Bitcoin, so die Berechnungen, sogar im Bereich der 100.000 US Dollar liegen.

Studie sollte aber nur mit Vorsicht genossen werden

Jedoch muss man die Studie von eToro mit einem doch sehr kritischen Auge betrachten. Schlussendlich waren es eToro-Nutzer, die an der Studie teilgenommen haben – also Personen, die in der Regel schon mit Kryptowährungen zu tun gehabt haben oder sich für Kryptowährungen interessieren.

Aber auch wenn es an der Studie doch ein paar zu kritisierende Punkte gibt, so zeigen die Ergebnisse aber ganz klar, dass es sehr wohl in eine bestimmte Richtung geht: Millenials, also die jüngere Generation, befasst sich vermehrt mit der Alternative Kryptowährung und würde lieber in den Bitcoin als etwa in Immobilien investieren.