In seiner Geschichte hat das Gold immer wieder drastische Kurskapriolen gezeigt. Ende der 70er Jahre etwa nahm der Goldpreis eine steile Kurve von 200 auf über 800 US-Dollar – und stürzte innerhalb von drei Jahren auf knapp 300 US-Dollar ab. Der Goldanleger muss sich also auf erhebliche Kursschwankungen einstellen. Außerdem geht er wegen der Bewertung in US-Dollar ein Fremdwährungsrisiko ein. Abhängig vom jeweiligen Goldinvestment ist noch einiges mehr zu beachten.
Goldmünzen und -barren
Wer einen anhaltenden Aufschwung des Edelmetalls vermutet oder einfach etwas ewig Gültiges haben möchte, kann Goldbarren oder Anlagemünzen („Bullion Coins“) kaufen. Beide sind über die meisten Banken erhältlich und können dort im Tresor aufbewahrt werden. Goldbarren gibt es bereits ab 1 Gramm. Anlagemünzen sind zum Beispiel der afrikanische Krügerrand oder der American Eagle.
Der Nachteil: Beim Erwerb muss der Anleger der Barren oder Münzen Aufschläge von teilweise 15 Prozent und mehr auf den reinen Goldwert zahlen, die erst mal durch Kurssteigerungen eingeholt werden müssen. Außerdem: „Der Anleger bekommt bei Goldbarren oder Anlagemünzen keine laufenden Erträge. Es bleibt allein die Hoffnung auf Preissteigerungen”, so eine häufige Kritik. Da aber viele andere Geldanlagen auch keine Erträge, sprich Zinsen, mehr einbringen, hält das die Anleger derzeit nicht unbedingt ab.
Eine Goldmünze mit einem Feingewicht von einer Unze ist günstiger als zehn Münzen zu je einer Zehntel Unze Gold, ein Goldbarren zu 100 Gramm Gold ist preisgünstiger als zehn Barren zu je zehn Gramm. Wer preiswert Gold kaufen möchte, sollte eher größere Stückelungen bevorzugen. Veräußerungsgewinne sind bei Goldbarren und -münzen grundsätzlich steuerfrei, wenn zwischen Erwerb und Verkauf mehr als zwölf Monate liegen.
Gold-Aktien
Neben dem Direktinvestment bietet sich eine Anlage in Aktien von Minen-Aktiengesellschaften an. Diese werden sowohl an den Heimatbörsen der vier Hauptförderländer (Australien, Kanada, Südafrika und USA) als auch an deutschen Börsenplätzen notiert. Anleger sollten aber bei der Investition in Goldminenaktien vor allem auf etablierte Gesellschaften setzen, da sie sich sonst sprichwörtlich auf ein “Minenfeld” begeben würden. Selbst bei Standardtiteln sind Kursschwankungen von zehn Prozent und mehr keine Seltenheit. Für Anleger, die sich mit Minengesellschaften nicht auskennen, kommen Goldfonds in Frage. Mit 30 bis 40 Werten je Fonds verteilt sich das Risiko besser.
Gold-Zertifikate
Am weitesten verbreitet bei Goldzertifikaten sind die sogenannten Open-End-Zertifikate. Sie bilden den Goldpreis je Feinunze oder den Goldminenindex (HUI) 1:1 ab, das heißt der Anleger hat 100-prozentigen Anteil am tatsächlichen Kursverlauf. Für die risikofreudigen Anleger haben Banken so genannte Turbozertifikate mit Hebelwirkung entwickelt. Der Anleger partizipiert oder leidet überproportional unter der Kursentwicklung. Das Risiko besteht im Erreichen eines vorher festgelegten „Knock-out-Wertes“ – wird dieser auch nur berührt, verfällt das Zertifikat wertlos. Außerdem: Zertifikate sind nicht durch Einlagensicherungen geschützt – geht der Herausgeber pleite, droht ein Totalverlust.
Mehr Ratgeber Gold
[posts_data_table tag=”gold” sort_by=”title” columns=”title,content” content_length=25 rows_per_page=”5″]