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INHALT

So ist die Lage bei der Geldanlage

Geld allein macht nicht glücklich – man braucht auch Aktien, Anleihen, Gold und Immobilien

Das Jahr 2023 ist geprägt von weiter steigendem Zinsniveau, Inflation und wieder steigenden Aktien.

Die beste Geldanlage: Achten Sie auf diese 3 Faktoren!

Die beste Geldanlage wäre natürlich so: Hohe Zinsen, null Risiko und jederzeit die Möglichkeit, an das Geld heranzukommen. Sie suchen so etwas? Jemand bietet Ihnen so etwas an? Vergessen Sie es. So eine Geldanlage gibt es nur im Märchen. Die drei Faktoren der Geldanlage werden auch “magisches Dreieck” bezeichnet, weil sie zusammengehören, aber sich stets gegenüberstehen und niemals zusammenkommen. Die drei Faktoren sind:

  1. Rendite
  2. Risiko
  3. Verfügbarkeit

Ein Beispiel: Ein guter Kumpel braucht dringend Geld, Sie wollen ihm das leihen. Für Sie ist das wie eine Anleihe. Sie schätzen den Kumpel als sehr zuverlässig ein? Dann sind Sie vermutlich mit einem geringen Zins zufrieden. Wenn Sie aber befürchten, das ein Teil des Geld oder vielleicht sogar alles weg sein könnte, werden Sie einen hohen Zins fordern.

So ist das mit allen Geldanlagen: hoher Zins = hohes Risiko.

Der 3. Faktor ist die Verfügbarkeit: Je länger Sie dem Kumpel das Geld überlassen, desto größer wird die Möglichkeit, dass etwas schiefgeht. Ihr Kreditnehmer könnte arbeitslos werden, eine Scheidung könnte ihn ruinieren. Je länger Sie Ihr Geld einem anderen geben, desto mehr müssen Sie als Zins bekommen, um das Risiko auszugleichen. Wenn Sie allerdings schnell Ihr Geld zurückhaben, sinkt das Risiko.

Sicherheit: Je sicherer eine Geldanlage sein soll, umso mehr Zugeständnisse müssen Bankkunden entweder bei der Verfügbarkeit oder bei der Rendite machen. Zu den sicheren Anlageprodukten gehören beispielsweise von der Bundesrepublik Deutschland vergebene Staatspapiere wie Bundesanleihen. Auch Sparbriefe von Banken, die der deutschen Einlagensicherung unterliegen, fallen in diese Kategorie.

Die Gleichung lautet also: gute Verfügbarkeit = geringer Zins.

Zinsen vs Rendite

Bei der Geldanlage lesen Sie sicher immer mal wieder von Zinsen, dann mal wieder von Rendite p.a. Was ist der Unterschied? Was bedeutet p.a.? Es ist so ungefähr wie mit Brutto und Netto. Wenn Sie für 1.000 Euro Geldanlage 5 % und nach einem Jahr wirklich 50 Euro Zinsen bekommen, dann entsprechen die Zinsen der Rendite p.a. (per annum/ pro Jahr). Werden von den 50 Euro noch 5 Euro Kosten abgezogen, ist die Rendite p.a. geringer. Werden die 50 Euro schon nach 11 Monaten gezahlt, ist die Rendite p.a. höher.

Vor dem Geld anlegen: Das müssen Sie erledigen

  1. Schulden tilgen
  2. Girokonto und Bank wechseln
  3. Versicherungen checken (Privathaftpflichtversicherung, Reisekrankenversicherung)

1. Schulden tilgen

Bevor jemand über die Geldanlage nachdenkt, sollte er erstmal Schulden bereinigt haben. Es wäre absoluter Unsinn, einerseits für 2 Prozent Guthabenzins sein Geld anzulegen, andererseits für 6 Prozent zum Beispiel noch einen Autokredit laufen zu haben. Das Ergebnis wären minus 4 Prozent. Tilgen Sie zunächst jeden Kredit. 6 Prozent ersparter Kreditzins sind wie 6 Prozent Zins bei der Geldanlage – und das steuerfrei.

Dass Sie zuerst Schulden bereinigen sollten, gilt besonders für das Girokonto, denn die Zinsen sind dort besonders hoch – teilweise immer noch über 10 Prozent. Wer die Miese dort nicht loswird, ist eh kein Kandidat für die Geldanlage. Sinnvoller wäre ein Umschuldung: ein günstiger Ratenkredit löst den Kredit auf dem Girokonto und wird diszipliniert zurück gezahlt.

2. Kostenloses Girokonto, günstige Bank

Wer Geldanlage betreiben will, sollte mit dem Sparen schon beim Girokonto anfangen und die Kosten sich dafür sparen. Es gibt nach wie vor kostenlose Girokonten, jedenfalls bei reiner Online-Nutzung. Das ist der erste Schritt für eine Geldanlage. Angenommen, ein Girokonto kostet 5 Euro im Monat Gebühr. Das sind das im Jahr 60 Euro. Wenn Sie diese 60 Euro über 35 Jahre in einem Aktienfonds mit 5 Prozent Rendite anlegen, dann stehen am Ende fast 5.700 Euro zur Verfügung.

Der Wechsel des Girokontos ist mittlerweile einfach geworden, die bisherige Bank muss dabei helfen. Mit dem kostenlosen Girokonto sollten Sie zugleich eine Bank aussuchen, die langfristig eine Hilfe bei der Geldanlage ist. Hilfe meint: Die viele Geldanlagen ermöglicht, aber dabei wenig Kosten verursacht. Vielleicht brauchen Sie später mal ein Depot für Fonds und Aktien, wollen Aktien günstig kaufen und verkaufen, wollen in ETFs investieren oder eine Immobilie erwerben, wofür eine Baufinanzierung nötig ist. Generell sind Direktbanken günstig.

3. Versicherungen checken

Versicherungen für die Geldanlage? Klingt seltsam, ich weiß. Es ist aber ähnlich wie mit Schulden. Wer bestimmte Versicherungen nicht hat, braucht gar nicht erst anzufangen. Denn zu groß ist das Risiko, dass wegen etwas Pech im Leben das gesamte Ersparte für Mist draufgeht, etwa weil mal als Radfahrer einen Unfall verursacht oder weil man bei der Urlaubsreise krank und ein Vermögen für die Behandlung im Ausland bezahlen muss. Achten Sie deshalb auf folgende Versicherungen:

Private Haftpflichtversicherung: Sie kostet für eine Familie ab etwa 70/ Euro im Jahr und deckt alle Schäden ab, die durch die gesetzliche Haftpflicht entstehen. Zwei Beispiele für günstige Anbieter

  • HUK Coburg
  • WGV

Reisekrankenversicherung: In den EU-Ländern sowie Ländern mit Sozialversicherungsabkommen nimmt man den Schutz der gesetzlichen Krankenversicherung zwar sozusagen mit und kann sich etwa in Italien oder Spanien wie ein Kassenpatient auf Karte behandeln lassen. Nur: Das ist ziemlich theoretisch. Denn deutschsprachige Ärzte berechnen privat. In Ländern wie USA, Kanada, Türkei oder Ägypten ist erst recht eine Reisekrankenversicherung notwendig, um nicht nach dem Urlaub eventuell ruiniert zu sein. Hier zwei Beispiele für in der Regel günstige Angebote:

  • Hanse-Merkur
  • DKV

Sichere Geldanlagen

Als sichere Geldanlagen bezeichne ich eine Geldanlage, bei der ein nominaler Wertverlust ausgeschlossen ist. Auf Deutsch: Sie zahlen 1.000 Euro ein, Sie bekommen 1.000 Euro zurück. Ein Risiko gibt es trotzdem: Zum ist bei sicheren Geldanlagen mittlerweile der Zinsertrag geringer als Inflationsrate, zum anderen kann eine Bank oder eine Sparkasse Pleite gehen. Dank EU-Einlagenschutz ist das Risiko zumindest bei Einlagen bis 100.000 Euro ausgeschlossen (sofern der Einlagenschutz des jeweiligen Landes funktioniert).

Tagesgeld

Über Tagesgeld können Sie jederzeit verfügen. Auf vielen Tagesgeldkonten gibt es nur noch minimale Zinsen. Besser sieht die Situation für Neukunden aus. Für einige Monate gibt es noch Zinsen von 1 Prozent und mehr. Wer ständig wechselt (Zinshopping), kann so zumindest noch halbwegs den Inflationsverlust ausgleichen. Zwei Beispiele für gute Neukunden-Angebote:

  • Renault Bank Direkt
  • pbbdirekt

Festgeld

Festgeld wird meist für Zeiträume von 3, 6, 12 oder 24 Monate fest angelegt. Der Zins ist abhängig von der Laufzeit und dem angelegten Betrag. Je länger und je mehr desto mehr Zinsen sind im Prinzip zu erwarten. Zwei Beispiele:

  • pbbdirekt (Deutschland)
  • Credit Agricole (Frankreich)

Gut zu wissen: Ein längerfristiges Festgeld kann unter Umständen vorher aufgelöst werden. Tagesgeld und Festgeld bei Zinsbrokern wie Weltsparen: Unternehmen wie Weltsparen haben sich darauf spezialisiert, Geldanlage in Tagesgeld und Festgeld ins EU-Ausland zu vermitteln, etwa Bulgarien, Italien, Malta. Das Zinsniveau dort ist höher, es gilt ebenfalls die EU-Einlagensicherung.

Sparbuch, Sparbrief oder andere Festzinsanlagen bei Banken und Sparkassen haben m.E. Bedeutung verloren, da mittlerweile mit und Festgeld langfristige Geldanlagen möglich sind. Ein Sparbuch taugt bestenfalls noch als schönes und greifbares Symbol fürs Sparen, kann aber auch angesichts der Nullzinsen durch ein Sparschwein ersetzt werden.  Allerdings liegen auf Sparbücher noch Milliarden von Anlagen. Wenn es beim Auszahlen Probleme gibt, lesen Sie diesen Ratgeber zu Sparbüchern.

Gewagte Geldanlagen

Geld ist niemals weg – es hat dann ein anderer

Wer “an die Börse geht”, der kauft Wertpapiere und hat ein Kursrisiko. Der Kurs einer Aktie oder einer Anleihe kann steigen (das ist gut für den Anleger) oder fallen (das ist schlecht für den Anleger). Beide Wertpapiere können sogar vollkommen wertlos werden.

Aktie vs Anleihe

Die Aktie ist die Beteiligung an einem Unternehmen, der Aktionär wird an der Gewinnentwicklung beteiligt (Dividende) und ein Mitspracherecht. Er wird sozusagen Mitunternehmer. Die Anleihe ist eine Art Kredit für ein Unternehmen oder einen Staat (Staatsanleihe). Dafür wird für eine vereinbarte Zeit ein Zins zugesagt.

Das Direktinvestment in einzelne Wertpapiere halte ich für die meisten Geldanleger für ungeeignet – schlichtweg weil sei sie nicht die Zeit haben, sich darum regelmäßig zu kümmern. Investmentfonds sind als Geldanlage die bessere Wahl, gerade wenn man mit kleinen regelmäßig Raten anfängt zu sparen. Denn mit 50 Euro im Monat lässt sich kein vielfältiges Aktiendepot bekommen – wohl aber Anteile an einem Fonds, der in viele Aktien investiert. Wer selber in Aktien und Anleihen investieren will, sollte eine günstige Direktbank oder einen Online-Broker haben, um die Kosten für den Wertpapierhandel zu senken.

Aktienfonds

Ein Aktienfonds bündelt verschiedene Aktien. Dadurch verteilt sich das Risiko auf viele Aktien. Ein Aktienfonds hat meist Anlageschwerpunkte (ein Land, eine Region, eine Branche). Es gibt Jahr für Jahr Listen der besten Aktienfonds. Dazu 2 Beispiele: Entscheidend ist aber, dass ein Aktienfonds langfristig erfolgreich ist. Außerdem ist es wichtig, Kosten bei der Geldanlage mit Aktienfonds gering zu halten. Die wichtigsten Kosten sind:

  • Ausgabeaufschlag: oft 5 Prozent
  • Laufende Verwaltungskosten: 1 bis 2 Prozent bei Aktienfonds
  • Kosten der Depotbank

Gut zu wissen: Die Kosten lassen sich zum Teil ganz vermeiden, und zwar über Fondsvermittler. Sie verzichten oft vollständig auf den Ausgabeaufschlag und kooperieren mit günstigen Depotbanken, wo die Fondsanteile “gelagert” werden. Für den Service erhalten Fondsvermittler in der Folge einen Teil der Bestandsprovision, die in den laufenden Verwaltungskosten enthalten sind und so oder so gezahlt werden müssen. Besonders interessant sind Fondsvermittler wie Rentablo, die auch von der Bestandsprovision den Kunden partizipieren lassen.

Depotbank vs Direktbank

Es gibt Direktbanken, die gleichzeitig einen Depotbank-Service bieten, etwa ING (vormals ING-DiBa) oder Comdirect. Es gibt darüber hinaus reine Depotbanken, die nur zur Verwahrung der Wertpapiere geeignet sind, etwa FIL Fondsbank (Frankfurter Fondsbank), Fondsdepot Bank oder European Bank for Fund Services (Ebase). Eine Depotbank sollte möglichst keine laufenden Kosten haben, außerdem geringe Gebühren nehmen für den Ankauf oder Verkauf von Wertpapieren, also Fondsanteilen oder Aktien direkt.

Anleihenfonds (Rentenfonds)

Ein Anleihenfonds bündelt verschiedene Anleihen. Der Anleihenfonds wird meist als Rentenfonds bezeichnet, hat aber weder etwas mit den Renten noch Rentenversicherungen zu tun. Das Wort Rente kommt in diesem Fall daher, dass die Zinsen einer Anleihe regelmäßig in gleicher Höhe wie eine Rente gezahlt wird – jedenfalls, wenn alles gutgeht. Der Vorteil eines Rentenfonds ist es, dass sich die Fondsgesellschaft darum kümmert, dass immer wieder neue Wertpapiere gekauft werden. Somit kann ein Sparer diese Geldanlage über viele Jahre behalten. Würde er selber Anleihen kaufen, würden diese irgendwann auslaufen, also fällig werden. Der Geldanleger müsste dann wieder neue Anleihen kaufen. Das nimmt ihm das Management des Rentenfonds ab.

Der Nachteil eines Rentenfonds sind wiederum die Kosten. Wie beim Aktienfonds fallen folgende Posten an:

  •  Ausgabeaufschlag: oft 3 Prozent
  • Laufende Verwaltungskosten: 0,5 bis 1 Prozent
  • Kosten der Depotbank

Wie bei Aktienfonds können diese Kosten bei Fondsvermittlern oder günstigen Direktbanken vermeiden. Ein Unterart des Rentenfonds sind die Geldmarktfonds. Sie investieren überwiegend in kurzfristige Anleihen. Ein Mischfonds ist eine Kombination aus Aktien- und Rentenfonds.

ETF vs Aktienfonds/ Rentenfonds

In den vergangenen Jahren ist immer öfter von ETF zu lesen, den “Exchange Traded Funds”. Das sind an der Böse gehandelte Fondsanteile, die zumeist einen Börsenindex nachahmen, etwa den berühmten DAX oder den DOW JONES. Der Vorteil ist, dass die laufenden Verwaltungskosten deutlich geringer sind als bei einem Aktienfonds oder Rentenfonds. Der Grund ist, dass es keinen teuren Fondsmanager gibt. Außerdem kann der Anleger seinen ETF gut mit dem jeweiligen Index vergleichen. Die Nachteile eines ETF:

(-) Das Angebot von Sparplänen ist anders als bei Investmentfonds begrenzt, außerdem fallen dafür oft hohe Kosten bei der Depotbank an

(-)Für spezielle Investmentideen (bestimmte Branchen, bestimmte Regionen) lassen sich nicht realisieren, weil es kein ETF-Angebot dafür gibt.

(-) Viele ETF werden “synthetisch” mit Finanzderivaten konstruiert, investieren nicht in die jeweiligen Aktien oder Anleihen. Das ist schwer nachvollziehbar für den Anleger.

(-) In Abschwungphasen fallen am Index orientierte ETF meist schneller als vergleichbare Investmentfonds, da sie anders als der Investmentfonds keine Barmittel halten.

Meine Empfehlung: ETF sind sinnvoll für die Einmalanlage, wenn breit investiert werden soll, also zum Beispiel auf Aktien weltweit.

Wer sich die Geldanlage mit ETF vereinfachen will, kann so genannten Robo Advisor nutzen. Sie stellen automatisiert ein für den Kunden passendes ETF-Portfolio zusammen, behalten es entweder bei (passiv) oder schichten regelmäßig für Renditeoptimierung um (aktiv) Zu der üblichen Verwaltungsgebühr der ausgewählten Fonds kassieren die Anbieter aber weitere Gebühren, und zwar zwischen einem halben Prozent bis zu als einem Prozent der Anlagesumme. Zwei passive Robo Advisor, die häufig empfohlen werden:

  • Quirion
  • Growney

Immobilien

Wer bei einer Party das Thema setzen will, muss nur mal Immobilien als Geldanlage ins Gespräch bringen. Kaum ein Thema wird so fanatisch diskutiert wie Immobilen. Die einen sagen: Als Geldanlage sind Immobilien Mist. Die anderen sagen: Die beste Geldanlage sind immer Immobilen. Was stimmt denn nun? Es ist zunächst zu unterscheiden:

  1. die selbst bewohnte Immobilie
  2. die vermietete Immobilie

In beiden Fällen geht es um Geldanlage. Bei der selbst bewohnten Immobilie besteht die laufenden Rendite in der ersparten Miete, bei der vermieteten Immobilie in der eingenommenen Miete. Die Wertsteigerung lasse ich zunächst mal unberücksichtigt.

Um eine Immobilie kaufen zu können, braucht man viel Geld, und zwar für den Kaufpreis selbst sowie für die Kaufnebenkosten (Maklergebühren, Notarkosten etc.). Meist ist nicht genug Erspartes vorhanden, so dass ein Teil der Immobilie finanziert werden muss. Da das Zinsniveau niedrig ist, sind auch die Zinsen für Baufinanzierungen (Finblog-Ratgeber) niedrig.

Die Immobilienpreise in Deutschland steigen seit 2010 steil an. Der Kauf einer Immobilie ist daher sehr teuer geworden. Das Risiko eines Crashs mit einem Preisrückgang steigt. Lohnt die eigene Immobilie dennoch zur Geldanlage?

Die selbst genutzte Immobilie: Sie ist dann eine gute Geldanlage, wenn sie auf absehbare Zeit wirklich selbst genutzt wird, das Einkommen stabil bleibt und keine größeren, ungeplante Kosten anfallen. Der Grund: Selbst wenn die Preise in nächster Zeit fallen sollten, kann das dem Eigentümer egal sein. Es ist ein reiner Buchverlust.

Die vermietete Immobilie: Sie ist nur dann ein sinnvolle Geldanlage, wenn die Preise halbwegs stabil bleiben. Bei einem Crash am Immobilienmarkt drohen schwere Verluste. Der Grund: Erst sinken die Preise, dann die Mieten, weil mehr Eigentümer die Verkaufsabsicht aufgeben und die Immobilie vermieten wollen. Mit mehr Mietangeboten sinken die Mieten und die vermietete Immobilie wird zu schlechten Geldanlage.

Lebensversicherung und Rentenversicherung

Ist eine Kapital-Lebensversicherung oder eine private Rentenversicherung überhaupt eine Geldanlage? Und wenn ja: Was taugt sie noch? Meine Meinung: Lebensversicherungen sind sehr wohl Geldanlagen, und zwar kombiniert mit Versicherungsschutz.

Kapital-Lebensversicherung: Im vorzeitigen Todesfall gibt es das Geld, das man ansparen wollte und nun nicht mehr ansparen kann. “Das Sparziel wird immer erreicht”, sagen leicht zynisch die Versicherungsmitarbeiter.

Private Rentenversicherung: Das Geld reicht immer ein Leben lang, selbst wenn man 120 werden sollte. Unklar ist nur, wie viel Geld es sein wird (ähnlich wie in der gesetzlichen Rentenversicherung). Auf Grund der Vermischung von Geldanlage und Versicherung lässt sich aber nicht sagen, wie gut nun die Geldanlage im Sinne von Rendite ist.

Der Höchstrechnungszins (Garantiezins) ist in den vergangenen Jahren immer weiter gefallen. Die sonstigen Überschüssen schrumpfen ebenfalls als Folge der Niedrigzinsphase. Deshalb rate ich zu Alternativen:

  • Alternative a) Eine gute Geldanlage + günstige Todesfallversicherung = Kapital-Lebensversicherung
  • Alternative b) Eine gute Geldanlage + Rentenumwandlung im Alter = private Rentenversicherung

Vielen ist das nicht bekannt: Eine private Rentenversicherung kann man auch noch im hohen Alter abschließen, indem man auf einen Schlag einen größeren Batzen Geld einzahlt. Das wird auf sofort beginnende Leibrentenversicherung genannt.

Lesen Sie hier mehr über: Private Rentenversicherung, betriebliche Altersvorsorge (Betriebsrente) und  Riester-Rente (als Rentenversicherung)

Riskante Geldanlage

Gold und Silber

Die Edelmetalle haben den Ruf, krisensicher zu sein. Richtig ist: Wenn Euro, Dollar oder andere Währungen nur noch buntes Papier sind, weil Inflation sie wertlos gemacht hat, dann kann man mit einer Unze Gold immer noch ein Suppenhuhn beim Bauern kaufen. Wer an solche Szenarien glaubt, der ist bei Gold und Silber richtig. Aber als Geldanlage für normale oder unruhige Zeiten? Der Wert schwankt oft mehr als Aktien. Andererseits ist eindeutig, dass Gold mit Beginn der Weltfinanzkrise (2008) einen erheblichen Aufschwung erlebte.

Meine Meinung: Ich würde Silber und Gold weniger als Geldanlage sehen, sondern eher als Notreserve und Glanzpunkt im Tresor. Denken Sie dabei an den Versicherungsschutz!

Fremdwährungskonten

Wer in nicht-europäische Aktien investiert, hat automatisch ein Währungsrisiko und natürlich eine Währungschance. Denn der Wert eine amerikanischen Aktie hängt nicht nur von der Unternehmensbewertung ab, sondern zugleich vom Kurs des US-Dollar, schließlich wird an der Börse in New York in UD-Dollar gehandelt. Wer nur in Währung investieren, besser: spekulieren, will, der kann das ganz einfach mit Fremdwährungskonten tun. Bei Anlagen in fremden Währungen gibt es mitunter sehr hohe Zinsen, damit verbunden aber auch ein hohes Risiko. Bestes Beispiel in jüngster Zeit: die türkische Lira. Fremdwährungskonten lassen sich bei zahlreichen Banken eröffnen. Zwei Beispiele:

  • Comdirect
  • S-Broker

Bitocoin und andere Kryptowährungen

Bitcoins gehören zu den virtuellen Währungen, die nicht von einem Staats geschaffen wurden, sondern von einer Internetcommunity. Das Risiko ist im Vergleich zu sonstigen Währungsspekulationen noch um ein vielfaches höher. Allerdings kann man eben auch vergleichsweise geringem Einsatz Millionär werden. Bitcoin als die bekannteste Kryptowährung erlebt nach einem brutalen Absturz in diesem Jahr wieder eine Erholung.

Das ist Schöne an Spekulation: Du kannst maximal 100 Prozent verlieren, aber Tausende Prozent gewinnen!

Crowdinvesting Immobilien

Crowdinvesting ist eines der großen Buzzwords der vergangenen Jahre bei der Geldanlage geworden. Die feine Unterscheidung zu Crowdlending und Crowdfunding erspare ich mir und Ihnen an dieser Stelle, es lässt sich hier nachlesen. Größere Bedeutung für Geldanleger hat in Deutschland nur das Crowdinvesting in Immobilien gewonnen. Über einen Vermittlungsplattform wie Exporo oder Bergfürst gibt der Geldanleger einem Bauunternehmen ein Darlehen für ein genau benannten Immobilienprojekt. Manchmal wird die Rückzahlung nach 12 bis 18 Monaten zugesagt, manchmal nach mehreren Jahren. Der Einstieg ist ab 100 Euro möglich, die Zinsen liegen zwischen vier bis sechs Prozent. Zwei Beispiele für solche Crowdinvesting-Plattformen:

  • Exporo
  • Bergfürst

Crowdinvesting Immobilien ist ohne Zweifel eine riskante Geldanlage. Zuletzt gab es mehrere Problemfälle auch bei Exporo. Allerdings lassen sich z.B. 1.000 Euro Geldanlage auf 10 Projekte verteilen, ohne dass dadurch Zusatzkosten anfallen würden. Damit ist das Risiko gestreut. Dass alle 10 Bauträger pleite gehen und das Geld nicht zurückzahlen, ist nicht so wahrscheinlich, jedenfalls nicht in einem Land mit einem weiter boomenden Immobilienmarkt.

Besondere Lebenssituationen der Geldanlage

Egal ob Erbschaft, Abfindung, Lottogewinn oder Verkauf einer Immobilie, Auszahlung einer Lebensversicherung: In solchen Fällen ist jemand in der glücklichen Lage, eine größere, einmalige Geldanlage tätigen zu können. Alles, was Sie bis hierhin gelesen haben, gilt natürlich dann auch. Die Besonderheit ist aber: Es handelt sich um eine Einmalanlage, nicht um Geldanlage mit mehr oder weniger kleinen Beträgen.

Wer nun eine Immobilie kaufen will, muss sich nicht groß den Kopf zerbrechen, außer natürlich über die Immobilien selbst. Aber wie sieht es aus bei einer Aktienanlage? Dann besteht das Risiko, mit dem gesamten Betrag einen schlechten Tag zu erwischen (sehr hohes Kursniveau). Vielleicht hätte es drei Monate später viel besser ausgesehen (gesunkenes Kursniveau). Der vorteilhafte Cost-Average-Effekt  ist bei einer Einmalanlage nicht möglich.

Ein Ausweg: Der größere Geldbetrag könnte auf einem Tagesgeldkonto geparkt werden und scheibchenweise in einen Fonds investiert werden. Ein Geldbetrag von 50.000 Euro lässt sich mit 2.000 Euro monatlich über 2 Jahre (um genau zu sein: 25 Monate) auf einen Fonds verteilen. Kommt zwischendurch ein größerer Kurseinbruch, kann der gesamte Restbetrag investiert werden.

So sparen Sie im Alltag

Um Geld anzulegen braucht man … logisch Geld. Viele beklagen, dass sie gar nichts haben zum Sparen. Das gibt es leider. Ich kenne allerdings auch Mitmenschen, die nur deshalb kein Geld übrig haben, weil sie es für Unsinn ausgeben. Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich unbeliebt mache, seien hier einige typische Ausgaben genannt, die man sich sparen kann.

Die so ziemlich dümmste Ausgabe ist das Geld fürs Rauchen. Eine Schachtel Zigaretten kostet derzeit um die 7 Euro, bei einer Schachtel pro Tag sind das rund 200 Euro im Monat.
Alkohol macht dumm und dick und ist ebenfalls reine Geldverschwendung. Das selbe gilt für Limonaden. Wer statt 2 Flaschen Limo oder Bier am Tag schlichtes Mineralwasser trinkt, spart rund 50 Euro im Monat und lebt weitaus gesünder.

Ein Geldgrab ist zudem das Auto, schon wegen des gewaltigen Wertverlustes in kurzer Zeit (50 % bei Neuwagen in den ersten 4 Jahren). Klar, viele sind auf das Auto angewiesen. Aber wer wegen des Autos keinen Euro mehr übrig hat, sollte zumindest mal über ein Downgrade bei der Autoklasse nachdenken. Dann wären da noch, unter anderem, die Smartphones, die Mobilfunkverträge, die Strom- und Heizungskosten, bei denen sich sparen lässt.

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